Das relativ unbekannte Phänomen der sogenannten Wasservergiftung findet sich in dieser heißen Jahreszeit.
Vorsicht sollte besonders bei zu exzessivem Spielen an heißen Sommertagen geboten sein! Vorallem leicht zu animierende und apportierfreudige Hunde neigen dazu, sich zu überanstrengen, viel Wasser zu trinken und z.B. beim Ballspielen im See noch zusätzlich Wasser aufzunehmen. Dies kann zu einer sogenannten hypotonen Hyperhydratation ("Wasservergiftung") führen, die im schlimmsten Fall tödlich enden kann.
Der Hund nimmt Wasser auf, aber viel zu wenig Salz. Da die Nieren einen gewissen Salzgehalt benötigen, um ordentlich arbeiten zu können und Urin zu produzieren, ist der Körper nicht in der Lage ausreichend Wasser auszuscheiden. Es kommt zu einem Natriummangel, das überschüssige Wasser verbleibt in den Blutgefäßen, reichert sich in verschiedenen Gewebe an und führt zu Organschäden. Besonders schlimme Folgen haben diese Wassereinlagerungen (Ödeme) im Gehirn.
Erste Symptome beinhalten Schwäche, Schwindel, Inappetenz, Bewusstseinsstörungen, vermehrtes Speicheln, Übelkeit und Erbrechen. Bei schwerwiegenden Verläufen kann es jedoch auch zu erweiterten Pupillen, Krampfanfällen, Koma und Tod kommen.
Da verschiedene Erkrankungen diese Symptome verursachen können, sollten Sie Ihren Tierarzt unbedingt über ihre Vermutung in Kenntnis setzten, damit er zielgerichtet und schnell behandeln kann.
Als Erste-Hilfe-Maßnahme empfiehlt es sich Salz (z.B. in Form von Salzkeksen) anzubieten, in jedem Fall sollte aber auch bei leichten Symptomen (z.B. Schwanken) umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden, da der Krankheitsverlauf auch bei sofortigem Wasseraufnahmestopp erstmal weiter voranschreitet.
(Quelle: Anke Stöhr, Tierarztpraxis Dr. Brodauf)